Hohe Informationalisierung, starke Leistungsorientierung und Gemeinschaftsorientierung, hohes Ausbildungsniveau, große Flexibilität, ausgeprägte Freiheitsorientierung und Globalität sowie starkes Selbstbewusstsein, außerordentliche Skepsis und geringe Machtdistanz - dies sind die Eigenschaften, die der Generation Y nachgesagt werden.
Diese Eigenschaften der Generation Y haben in Abhängigkeit von der Projektorganisation unterschiedlich starke Auswirkungen auf Projekte. So haben eine „hohe Informationalisierung‟ und ein „hohes Ausbildungsniveau‟ in der Regel positive Auswirkung auf ein Projekt. Informationen über verschiedene Kanäle schnell zu analysieren und zugänglich zu machen, ist für Projekte - unabhängig von der Projektorganisation - vorteilhaft.
Die „starke Gemeinschaftsorientierung‟ hingegen bringt ein „Wir-Gefühl‟ hervor, das besonders in der Matrixorganisation und der Projektorganisation positiv ist - beispielsweise in Form einer höheren Identifizierung mit dem Projekt bzw. dem Projektteam als „soziale Gruppe‟. Die Matrixorganisation gibt dem Projektmitarbeiter der Gen Y zudem einen Rahmen, um seine Leistungsorientierung richtig zu kanalisieren und für das Projekt zu nutzen. Bei der Projektkoordination hingegen können diese Eigenschaften durch die Notwendigkeit der Kommunikation über die Linienverantwortlichen und das Fehlen von koordinierten Projektmeetings mit allen Projektmitarbeitern ihren positiven Effekt verlieren.
Auch die weiteren Eigenschaften wie beispielsweise das hohe Maß an Flexibilität sind im Projektgeschäft durchaus positiv, während die „geringe Machtdistanz‟ zielgerichtete, flexible Strukturen fordern, wie sie bei agilen Projekten gegeben sind. Auch ein „starkes Selbstbewusstsein‟ als weitere Eigenschaft ist in allen Organisationsformen in Projekten positiv zu bewerten, da es den Projektmitarbeitern ermöglicht, selbstbewusst Meinungen und Leistungen zu vertreten.
Die „hohe Freiheitsorientierung‟ führt zum Wunsch nach einer Work-Live-Balance. Geleichzeitig wirkt sich die damit verbundene Eigenschaft der Toleranz besonders positiv bei der Matrixorganisation aus, da hier oftmals Mitarbeiter in heterogenen Projektteams aufeinandertreffen.
Problematisch kann sich die „starke Skepsis‟ auf die Projektperformance auswirken. Um die Skepsis zu reduzieren, können verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden. Diese kosten jedoch Zeit, die dem eigentlichen Projekt fehlen. Gerade wenn sich Projektteams häufig neu finden, kann sich dies negativ auswirken.
Hilfreich hingegen ist die „hohe Globalität‟, da sie Toleranz gegenüber anderen, vielleicht auch aus anderen Kulturkreisen stammenden Teamkollegen fördert.