Change Management ist Wissen über persönliche psychologische Veränderungsprozesse
Beim Change Management geht es nicht allein um neue Strukturen und Prozesse - es geht um Veränderungen für Menschen. Diese gehen jedoch in der Regel mit Unsicherheiten und Ängsten Hand in Hand.
Damit Change gelingen kann, brauchen Change Manager die Unterstützung der Mitarbeiter. Um diese zu erhalten, ist jedoch ein persönlicher psychologischer Veränderungsprozess bei den Mitarbeitern nötig. Change Manager setzten dabei auf das ADKAR®-Modell.
Awareness: Das Bewusstsein für die Veränderungsnotwendigkeit;
Desire: Der Wunsch, an der Veränderung teilzunehmen und diese zu unterstützen;
Knowledge: Das erforderliche Wissen, wie der Wechsel angegangen und realisiert werden soll;
Ability: Das Können sowie die benötigten Fähigkeiten und Verhaltensweisen;
Reinforcement: Die Verankerung, um den Änderungen Nachhaltigkeit zu verleihen.
Konkret steht der Change Manager bei diesem Modell vor der Aufgabe, bei allen Beteiligten zunächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit zur Veränderung zu wecken. Dies geht mit einer entsprechenden Informationsvermittlung einher. So müssen die Beteiligten unter anderem verstehen, weshalb die Veränderung gerade jetzt notwendig ist und was es bedeuten würde, sie nicht durchzuführen. Noch wichtiger ist jedoch die Frage, was der Change für den jeweiligen Mitarbeiter bedeutet. Um hier die Notwendigkeit zur Veränderung zu verstehen, muss eine individuelle Problemwahrnehmung geschaffen werden. Dies wird nur dann gelingen, wenn der Change Manager die Information glaubhaft transportieren kann. Mögliche Informationen aus zweiter oder dritter Hand müssen bei Bedarf widerlegt werden können.
Die Notwendigkeit zur Veränderung zu verstehen, bedeutet noch nicht, sich auch wirklich zu verändern - ein Phänomen, das wir alle aus unserem Alltag kennen. Deshalb müssen Change Manager die Bereitschaft der Mitarbeiter aktiv unterstützen - u.a. durch entsprechende organisatorische Rahmenbedingungen und individuelle Unterstützung.
Im nächsten Schritt sollten die Mitarbeiter dazu gebracht werden, sich aktiv in den Veränderungsprozess einbringen zu wollen. Auch hierzu müssen die Mitarbeiter motiviert werden - beispielsweise durch eine persönliche Ansprache, durch Umfragen dazu, worauf sie bei der Veränderung bestimmter Bereiche wert legen u.v.m.
Damit die Bereitschaft, sich einzubringen, auch umgesetzt werden kann, müssen die Mitarbeiter die entsprechenden Fähigkeiten mitbringen. Dabei geht es zum einen um das Know-how, aber durchaus auch um die zeitliche Fähigkeiten und weitere Ressourcen. So können ohne Budget keine Investitionen getätigt werden - als Folge können Ideen nicht umgesetzt werden und es kann zu Frustration kommen.
Sind die Fähigkeiten und Ressourcen vorhanden und bringen sich die Mitarbeiter aktiv ein, müssen die Veränderungen im Unternehmen verankert werden. Dies ist - wie auch bei den persönlichen Veränderungen - vor allem durch Wiederholung und Unterstützung möglich. Eine wichtige Unterstützung ist dabei die Belohnung, die sich an den individuellen Voraussetzungen des Einzelnen orientieren sollte. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass Change Prozesse nicht von heute auf morgen stattfinden - sie benötigen Zeit und Vertrauen. Negative Konsequenzen bei einem zeitweiligen Rückfall in alte Gewohnheiten, sind deshalb nicht der richtige Weg.