Für nachhaltige Veränderung: Change Management Office
Bei einer tiefgreifenden Veränderung geht es auch darum, dass die unternehmensweite Change-Fähigkeit und -Kompetenz etabliert werden, sich weiterentwickeln und nachhaltig bleiben. Um dies auch über die Dauer der Implementierung des Arbeitszeitenmodells (Pilot) hinaus sicher zu stellen, wird ein „Center of Change Management Competence“ in Form eines Change Management Office (CMO) aufgebaut.
Was sind die eigentlichen Rollen und Verantwortlichkeiten eines CMO? Was umfasst den Kompetenzbereich eines CMO und was ist außerhalb dessen Kompetenz? Auf diese Fragen gibt es keine Standard- oder einzig richtige Antwort. Der Erfolgsschlüssel liegt darin, dass die Prozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten sowie Art der Zusammenarbeit klar definiert und gelebt werden. Der Erfolg hängt jedoch wesentlich von der Akzeptanz und Würdigung im Unternehmen ab. Und nicht zuletzt von dem Commitment und Verständnis des CMO-Teams für das „Warum, Was, Wie“ etwas zu tun und zu leisten ist.
Im nächsten Schritt wird gemeinsam mit dem Kunden festgelegt, ob das CMO zentralisiert oder dezentralisiert auftreten soll. Dabei beeinflussen folgende Faktoren die Entscheidung: Kultur des Unternehmens, geografische Verteilung der Organisation, Bedarf an Standardisierung / Flexibilität, aktuelle Unterschiede in der Change Reife der Organisation und Standort der Mitglieder des Change Management-Teams.
In diesem konkreten Fall wird das CMO zentral platziert, um ein Interagieren mit den Bereichen Prozess- und Projektportfoliomanagement-Organisation zu ermöglichen. So werden unternehmensübergreifende Reichweite, Zugang zu laufenden Projekten und Nähe zu Führungskräften erreicht und damit die Anwendung und die Glaubwürdigkeit des Change Managements erhöht. Zudem erhält das CMO-Team durch ständige Interaktion mit Mitarbeitern – im Rahmen von Workshops, persönlichem Kontakt, Motivationsgesprächen, täglichen Austausch in den Niederlassungen – einen guten Einblick in die laufende Veränderung, die als Echtzeitfeedback das Realitätsbild zeigen. Diese Feedbacks sind notwendig, um den Ablauf bei Bedarf anzupassen. Denn schließlich weiß niemand besser, was zu verbessern ist, als die Menschen, die diese Arbeit erledigen. Deshalb ist es geplant, auch künftig viel Wert auf die Weiterführung der persönlichen Interaktion zu legen.
Fazit: Das Top Management und die gesamte Führungsmannschaft muss hinter dem Wandelprozess stehen und sowohl als Vorbild als auch als Change Leader agieren.
Natürlich gibt es auch in den ersten Monaten seit dem Anlauf der Change Maßnahmen noch gewisse Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunftsentwicklung: Welchen Spielraum hat der Einzelne im Wandel für neue Verhaltensmuster? Wie kann man im Dialog offen und auf Augenhöhe miteinander arbeiten, kommunizieren und neue Wege ausprobieren? Wie sieht letztendlich das Gesamtbild der Zukunft dieses Unternehmens aus? Das CMO-Team wird weiterhin den Prozess begleiten und lenken. Es sollte jedem Mitarbeiter und somit jeder Führungskraft ausreichend Zeit gegeben werden, sich in Richtung neue Zukunft zu entwickeln. Denn eine nachhaltige Veränderung hat nur dann Wirkung, wenn sich alle auf die Reise begeben. Ist dies nicht der Fall, wird sich die Veränderung nur ganz mühsam vollziehen und mittelfristig nicht erfolgreich passieren.
Rückblickend können wir aus Change Begleiter-Sicht sagen, dass gemeinsam mit den internen CMO-Teams, Führungskräften, Mitarbeitern, das erste gemeinsame Ziel „Bewusstsein für die Veränderung schaffen und Change als langjähriger Prozess im Unternehmen akzeptieren“ auch innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums erreicht werden konnte. Die Retrospektive der ersten Projektphase zeigt die ersten Erfolge bei der Widerstandsreduzierung sowie beim wachsenden Commitment der Führungskräfte, sich als Coaches des Wandels zu sehen und so das Engagement der Mitarbeiter zu erhöhen.