Neben Kompetenzentwicklung ist auch soziale Eingebundenheit ein wesentlicher Faktor für intrinsische Motivation, basierend auf der Selbstbestimmungstheorie. Durch die Digitalisierung ergeben sich neben klassischen webbasierten Trainingskonzepten viele Möglichkeiten zur Vernetzung von Mitarbeitenden in Unternehmen. Nutzer können durchlaufene Trainings bewerten und weiterempfehlen und darüber hinaus, wie in sozialen Medien, den Austausch und Dialog fördern.
Eine Methode zur Stärkung der sozialen Eingebundenheit ist die Implementierung der Methode Working Out Loud! (WOL). Selbstorganisiert in Circles - physisch oder virtuell - teilt man über die Dauer von 12 Wochen sein eigens Wissen und lernt von anderen Mitgliedern des Cirlces. Damit geht WOL über das reine Netzwerken hinaus. Es ist eine Möglichkeit, disziplinübergreifend mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, dabei seine eigene Arbeit vorzustellen, Feedback zu erhalten und über den Tellerrand hinaus zu blicken.
uf diese Weise können Innovationsprozesse angeschoben, die bereichsübergreifende Zusammenarbeit, Agilität und nicht zuletzt Motivation gefördert werden. Dort Erlerntes können Mitarbeitende direkt im Arbeitskontext einsetzen und so Kompetenzen festigen. Die Methode Working Out Loud erfreut sich häufig auch höchster Management-Unterstützung. So übernahm Christoph Kübel die Schirmherrschaft für die Initiative „Working Out Loud @ Bosch“ und befindet dazu:
„Bosch befindet sich in einem Transformationsprozess. Der digitale Wandel verändert nicht nur unsere Märkte, sondern auch die Arbeitswelt. Um die vernetzte Welt erfolgreich zu gestalten, müssen wir über jegliche Grenzen hinweg zusammenarbeiten, einander unterstützen und voneinander lernen. Dies ist nicht allein eine Frage der Technologie, sondern vor allem der Einstellung. Uns ist wichtig, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Ideen und ihrer Expertise einbringen – unabhängig von Hierarchie, Funktion oder Kultur. Nur gemeinsam können wir die Chancen der vernetzten Welt nutzen.“
Dieses Statement unterstreicht, dass sich Firmen lernkulturell neu aufstellen und „um die Ecke“ denken müssen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Bosch und Daimler gehen noch einen Schritt weiter und haben bereits eine firmenübergreifende Working Out Loud Konferenz (WOLCON) durchgeführt, um vom gegenseitigen Austausch zu profitieren. Eine Teilnehmerin berichtet:
„Da nicht nur Bosch sich mit der digitalen Transformation beschäftigt, ist es sehr bereichernd, sich auch über Unternehmensgrenzen hinweg zu vernetzen und die Perspektiven und Erfahrungen von so vielfältigen Kolleginnen und Kollegen zu hören“.
Auf diese Art und Weise wird gemeinschaftliches, interaktives Lernen gefördert und als Vorbote eines lernkulturellen Wandels verstanden. Soziale Eingebundenheit meint schließlich nicht nur die Bedeutung, die andere für eine Person haben, sondern auch die Bedeutung, die man selbst für Andere besitzt. Dazu gehören der Austausch sowie das Einholen und Geben von Feedback. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aufgefordert, aktiv um Feedback einzuholen. Zudem ist es hilfreich, Erlerntes weiterzugeben, frei abzurufen und anzuwenden.