Jeder lernt anders. Sechs Szenarien
Welche Lerntypen gibt es nun und was hat das mit Qualifikationsprogrammen in Ihrem Unternehmen zu tun? Bersin by Deloitte[1] beschreibt in einer Studie sechs unterschiedliche Szenarien, in denen sich Mitarbeiter in ihrem Projektalltag in unterschiedlicher Weise wiederfinden können.
Szenario 1: Die Mitarbeiter sind „überwältigt“ von Informationen aus unterschiedlichen Quellen. E-Mails, Meetings und Telefonkonferenzen lassen wenig Zeit für die Projektarbeit – und noch weniger für das formelle Lernen.
Szenario 2: Hier eine SMS, dort eine E-Mail, da der Chat im Intranet: Der „abgelenkte Typ“ ist andauernd mit dem Kopf woanders. Dies führt zu einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne und einer eher oberflächlichen Informationsaufnahme. An konzentriertes Lernen über mehrere Stunden ist nicht zu denken.
Szenario 3: Die Mitarbeiter werden zunehmend „ungeduldig“ in ihrem Konsum von Informationen. Dabei bemisst sich die Aufmerksamkeitsspanne nur auf wenige Minuten. Sie möchten Informationen daher möglichst schnell und passgenau für ihre Arbeitsinhalte erhalten.
Szenario 4: Viele Mitarbeiter sind mehr und mehr „ungebunden“, sie arbeiten z.B. von zuhause, direkt vor Ort beim Kunden oder auf dem Weg zur Arbeit im Zug. Diese Flexibilisierung und zunehmende Mobilität erfordert eine andere Art der Vernetzung und Informationsweitergabe.
Szenario 5: Die „kollaborative“ Auseinandersetzung mit Inhalten, also das gemeinsame Erarbeiten und „Voneinander Lernen“ wird für die Mitarbeiter immer wichtiger. Am Arbeitsplatz findet daher immer häufiger das informelle Lernen statt und anwendungsbezogenes Wissen wird aus erster Hand eingeholt, anstatt an langen Workshops teilzunehmen.
Szenario 6: Immer mehr Mitarbeiter fühlen sich „ermächtigt“, so die Studie. Im Sinn einer wachsenden Eigenverantwortung für ihre Weiterbildung stellen sie sich die Frage, weshalb bestimmte Weiterbildungen überhaupt benötigt werden und was davon für sie wirklich anwendungsrelevant ist. Sie definieren Lernmotivation über den praktischen Nutzen für ihr eigenes Arbeitsfeld.