Cultural Change: Welche Werte vertritt das Unternehmen?
Der Paradigmenwechsel – von der Ich- hin zu einer gelebten Wir-Kultur – kann aber nur dann gelingen, wenn sich die Unternehmen mit ihren Werten auseinandersetzen und diese der aktuellen Zeit vollumfänglich anpassen. Es reicht nicht mehr aus, ein Geschäft zu führen allein aus dem Grund, um damit Geld zu verdienen. Vielmehr ist es heutzutage wichtig, welche Sinnhaftigkeit hinter dem Tun steht: Warum tun wir das, was wir tun? Welchen Mehrwert liefern wir für unseren Kunden und unsere Umwelt? So banal diese Fragen auch erscheinen mögen, können sie dennoch bisher nicht in allen Unternehmen konkret beantwortet werden. Doch gerade in der Führung von Mitarbeitenden ist es wichtig, sich den Unternehmenswerten bewusst zu sein und ein attraktives Zukunftsbild zu entwickeln, um einen gemeinsamen Sinn zu kreieren. Das erzeugt Stabilität in einem bewegten Umfeld. Perspektivenvielfalt und die aktive Einbeziehung der Mitarbeitenden eröffnet dem Unternehmen ganz neue Wege, um ans Ziel zu kommen und mögliche Stolpersteine zu erkennen.
Führen in der neuen Arbeitswelt mit transformalem Leadership
Wenn alle mitreden können, alle Entscheidungen fällen können – wie ist in diesem Umfeld Führen überhaupt noch möglich? Die Führung ist nach wie vor möglich und nötig, sie hat nur andere Facetten. Die Rolle der Führungskraft wandelt sich zum Enabler und Coach. Die Führungskraft von New Work sieht in all ihren Mitarbeitenden das jeweilige Potential und setzt dieses so ein, dass es das Unternehmen aber auch den Mitarbeitenden selbst voranbringt. Dabei nimmt die Führungskraft weniger eine hierarchische als vielmehr eine Position auf Augenhöhe ein. Das Arbeitsergebnis wird vom Team gemeinsam erarbeitet, die Verantwortung kollektiv übernommen, die Lösungen decken ein breiteres Spektrum ab. Die Führungskraft steht dem Team beratend zur Seite, fordert es heraus, motiviert es, um am Ende gemeinsam zu einer diversen Lösung zu gelangen. Damit tritt Führung aus der Ich-Perspektive heraus und betritt die Welt der Wir-Kultur. Man nennt diese Art der Führung auch transformales Leadership. Dabei stehen die Selbstständigkeit des Mitarbeitenden sowie die Motivation zu Engagement, Loyalität und Selbstdisziplin im Vordergrund. Ziele sollen in Eigeninitiative angegangen werden, anstatt diese hierarchisch Schritt für Schritt von der Führungskraft vorgegeben zu bekommen.
Eine der wesentlichen Grundvoraussetzungen ist dabei eine sinngetrieben Zukunftsvision, die von den Mitarbeitenden gemeinsam gestaltet und getragen wird. Neben der Sinnhaftigkeit als leitende Komponente haben wir in Organisationen, die New Ways of Working einführen immer auch die Komponenten Vertrauen, Selbstverpflichtung und ein auf Wachstum ausgerichtetes Mindset (Growth Mindset). Psychologische Sicherheit gilt somit als ein Schlüssel für transformales Leadership. Die achtsame Führungskraft ist neugierig und gewillt, Erfahrungen zu machen, die sowohl positiv als auch negativ sein können. Sie sieht es als Lernreise auf dem Weg zu einem bestimmten Ziel an.