Wie unterstützen OKRs selbstorganisierte Teams?
OKRs und die Strukturelemente dieses Frameworks unterstützen und stärken die Funktions- und „Wirkungsweise“ von selbstorganisierten Teams in vielerlei Hinsicht.
OKRs stärken das Teamvertrauen
Jedes Meeting im OKR-Zyklus bietet die Möglichkeit des Austausches nach vereinbarten Regeln. Im wöchentlichen OKR-Status-Meeting wird beispielsweise der „Confidence-Level“ (= Wie zuversichtlich sind wir, das Ziel am Ende des Quartals zu erreichen?) der einzelnen Teamziele diskutiert. Hier hat jedes Teammitglied die Möglichkeit offen Bedenken zu äußern. Diese standardisierte Kommunikation fördert Offenheit, Beteiligung und die Bereitschaft, Fehler anzusprechen.
Solche Erfahrungen bewirken oft, dass in Teams immer mehr Mitglieder den Mut finden, ihre Meinung zu äußern. Die konsequente Transparenz und das konstante Verfolgen aller Ziele stärken das individuelle Vertrauen in das Team, die jeweilige Abteilung und das gesamte Unternehmen.
OKRs unterstützen den lösungsorientierten Umgang mit Konflikten
Jedes Event im OKR-Zyklus bietet Anlass für Konflikte. Beim monatlichen Verhandeln der Ziele in den Planning-Meetings findet ein offener Austausch über Kapazitäten, Ressourcen und Leistungen statt. Immer mit dem Ziel gemeinsam – im Team, im Unternehmen – die besten Objectives und Key Results zur Erreichung der Unternehmensziele zu definieren. In diesen „Plannings“ sind lebhafte, interessante Auseinandersetzungen und Diskussionen – auch Team-übergreifend – gewünscht, um innovative Lösungen in Abstimmung mit dem gesamten Unternehmen zu finden.
Die regelmäßigen Planning-Events im OKR-Zyklus führen auch zu mehr abteilungsübergreifender Transparenz und Verständnis. Abhängigkeiten in den Team-Zielen werden sichtbar und besprechbar. Konflikte, die vielleicht erst später in der Umsetzung auftreten würden, können gelöst werden. Da alle Meetings im OKR-Zyklus zeitlich limitiert sind, kommen die Teams schneller und fokussierter zu Ergebnissen und auch kritische Themen werden schneller angesprochen. Die Gefahr, sich in endlosen Diskussionen zu verlieren, wird verhindert.
OKRs steigern das Engagement
Die Ausrichtung der Teamziele an der Vision, der Mission und den übergeordneten Unternehmenszielen gibt den Leistungen des Teams zusätzlichen Zweck und Bedeutung. Es entsteht ein gestärktes Gemeinschaftsgefühl und das Wissen, dass die eigene Arbeit, die als Team verabschiedeten Ziele, für das größere Ganze von Bedeutung ist.
Die kollaborative Natur von OKRs fördert zudem die Zusammenarbeit. Teams arbeiten gemeinsam an den Zielen und nutzen die eigenen Ressourcen sinnvoll, was zu einem hohen Engagement und Zusammenhalt führt. Gleichzeitig werden durch OKRs Innovation und kreatives Denken gefördert. Dieser Kulturwandel ermutigt Teams, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Lösungsansätze zu finden, um gemeinschaftlich ihre Ziele zu erreichen.
OKRS stärken die Teamverantwortung
Damit sich alle Mitglieder eines Teams vollumfänglich in die Verantwortung nehmen, muss für alle eindeutig klar sein, was in ihrer Verantwortung liegt. Es muss für alle transparent und nachvollziehbar sein, was es zu erreichen gilt und wer welchen Beitrag dazu zu leisten kann.
Das Wesen von OKRs ist es, genau diese Eindeutigkeit und Transparenz herzustellen. Das Team war an der Definition der eigenen Ziele beteiligt, kennt diese. Wenn ein oder mehrere Teammitglieder zur Erreichung der Ziele abweichen, wird innerhalb des Teams Feedback gegeben. Das wöchentliche Status-Meeting ist ein passendes Format über den Beitrag einzelner im Team zur Erreichung der Ziele zu sprechen.
Prozesse und Strukturelemente wie das regelmäßige Status-Meeting und die laufende Überprüfung des Fortschritts der Zielerreichung ermöglichen dem Team, Verantwortung zu übernehmen. Der wöchentliche Austausch in den Status-Meetings bietet Gelegenheit, diese Verantwortung und dass Zutun jedes Einzelnen zu reflektieren.
Befindlichkeiten und Alleingänge einzelne Teammitglieder, die nicht auf das Erreichen der Teamziele einzahlen, werden verhindert, da OKRs immer Team- und keine (!) Individualziele sind.
Die OKR-Methodik impliziert eine starke Ausrichtung auf das Unternehmensziel. Sie hilft, Ablenkungen zu minimieren und sicherzustellen, dass das Team seinen Fokus und Kapazitäten auf das richten, was wirklich wichtig ist. Die Gefahr, sich in Opportunitäten zu verlieren, wird reduziert. Entscheidungen und Handlunge werden an den vereinbarten Zielen ausgerichtet und nicht an den Entscheidungen Einzelner.
Insgesamt tragen OKRs dazu bei, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Teams motiviert sind, kontinuierlich zu wachsen und ihr Bestes zu geben.