Vier Wege, um als Führungskraft für psychologische Sicherheit zu sorgen
Was können Sie als Führungskraft tun, um die psychologische Sicherheit in ihrem Umfeld zu erhöhen?
(Angelehnt an Amy Edmondson (2020) vier praktische Tipps für den Führungsalltag)
Aufgaben als Lernproblem definieren
Wenn Sie jemandem eine Aufgabe geben und einfach nur zur Umsetzung auffordern, kann das Druck und Stress erzeugen. Wenn Sie die gleiche Aufgabe jedoch als „Lernproblem“ darstellen – also etwas, das es neu zu entdecken gilt – steigert dies in der Regel die Motivation, den Mut, Neues auszuprobieren und nimmt die (übermäßige) Angst, Fehler zu machen.
Sagen Sie beispielsweise anstatt „Schließen Sie das Projekt bis nächsten Mai ab“ lieber „Wie kann es uns gelingen, dieses Projekt bis nächsten Mai erfolgreich abzuschließen?“
Hand aufs Herz: Wissen Sie, was Ihre Mitarbeitenden wirklich dazu bewegt, etwas zu tun oder es nicht zu tun? Wenn Sie sich nicht nur für die Leistung Ihrer Mitarbeiter:innen, sondern auch für deren Persönlichkeit, Gedanken, Gefühle und Motivatoren interessieren, fühlen diese sich von Ihnen stärker gesehen und als Menschen ernst genommen. Auch wenn manche es nicht zugeben, sich von anderen wahrgenommen zu fühlen ist einer der stärksten Motivatoren von Menschen und steigert die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen respektvoll und konstruktiv Probleme zu lösen.
Eigene Fehler und Unsicherheiten eingestehen
Ihre Mitarbeitenden werden sich Ihnen nicht öffnen, solange Sie scheinbar immer alles richtig machen, alles unter Kontrolle haben und nie emotional werden. Auch wenn es ungewohnt ist und in manchen Umfeldern merkwürdig erscheinen mag: je offener Sie mit Ihren eigenen Fehlern umgehen, wenn Sie eigene Unsicherheiten ansprechen, dann geben Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern damit das klare Signal, dass auch sie nicht perfekt sein müssen. Fehler und Probleme können so viel leichter besprochen und daraus gelernt werden – was letzten Endes dazu führt, dass weniger (vermeidbare) Fehler gemacht werden.
Räume für Begegnung und echten Kontakt
Dass die wichtigsten Gespräche häufig in der Teeküche stattfinden, ist ein offenes Geheimnis. Mit Corona und Home Office sind die meisten informellen Begegnungsmöglichkeiten jedoch weggefallen. Wenn überhaupt, sehen die meisten Menschen ihre Teams nur noch in virtuellen Konferenzen – die meistens fachlicher Natur sind. Auch wenn jetzt immer mehr Menschen wieder ins Büro kommen – das bewusste Gestalten von Möglichkeiten, sich informell zu begegnen und abseits des getakteten Arbeitens relevante Gespräche zu führen, kann als eine der wichtigsten Aufgaben für moderne Führungskräfte angesehen werden. Eine einfache Möglichkeit, die viele unserer Kunden in der Corona-Zeit begeistert hat und bis heute weiterlebt: das virtuelle Feierabend-Bier.