
Abb. 2 Gamification-Elemente (eigene Darstellung)
Was ist das Ziel von Gamification im Lernkontext?
Ralf Oerther, Professor für Entwicklungspsychologie, sagt, dass Spielen zwar ohne Zweck, aber nicht ohne Sinn sei. Erwachsene seien es gewohnt, konstant zu funktionieren und ihre Pflichten zu erfüllen. Ein Spiel befreie von diesen Pflichten, es wirke auflockernd und entspannend.(Brinkhaus, 2020). Spielen wirkt also wie ein Katalysator beim Lernen, erleichtert die Aufnahme von Neuem, macht darüber hinaus Spaß und lockert das Lernsetting auf.
Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass Weiterentwicklung grundsätzlich anstrengend ist. Um ein neues Level zu erreichen, müssen kontinuierlich neue, höhere Ziele in Angriff genommen werden. Wer die Schwierigkeit nicht erhöht, läuft Gefahr einer stagnierenden Entwicklung (Fritz, 2021). Gamification, wenn richtig eingesetzt, unterstützt Lernende, sich diese neuen Ziele zu setzen und auch zu erreichen (Lerntechniken.info, 2016). Durch den spielerischen Impuls sollen Ehrgeiz und Bereitschaft zur vertieften Auseinandersetzung mit komplexen Sachverhalten und eine bessere Verankerung des Lernens gefördert werden (ebd.). Das dahinterstehende Belohnungsprinzip und der Wettbewerb motiviert die Lernenden zur fortlaufenden Auseinandersetzung mit ihren Lernzielen (PREGA Design, 2021).
„Spiel ist ein ausgezeichnetes Medium für die Zone nächster Entwicklung, die als zentraler Prozess der Enkulturation und Sozialisation ein Übergangsstadium zwischen vorherigem und nachfolgendem komplexeren Entwicklungstand bildet“ (Oerter, 2007). Spielen in all seinen Facetten fördert demnach Fähigkeiten wie kritisches Denken, Mit- und Zusammenarbeit und soziales Bewusstsein. Darüber hinaus werden neue Interessen getriggert und das allgemeine Leistungsvermögen verbessert.