Praxistipp
5: Führung kostet Zeit
Mitarbeiterführung ist zeitintensiv. Sie fordert die ganze Aufmerksamkeit und die ganze soziale Kompetenz des Projektleiters. Gleichzeitig ist sie nur eine der Aufgaben, denen Projektleiter gerecht werden müssen. Umso wichtiger ist es, dass er immer noch genügend Spielraum für die operativen Aufgaben hat und sich nicht zwischen Meetings und Mitarbeitergesprächen verzettelt.
Dazu ist es wichtig, die Kommunikation untereinander effizient zu gestalten. Beispielsweise, indem Meetings nicht aus Gewohnheit, sondern immer aus Anlass einberufen werden. Zudem können Projektleiter einen Teil der Kommunikation delegieren – nämlich all die Gespräche und Meetings, in denen es um das reine Abfragen und Sammeln von Informationen geht. Bei komplexen Projekten kann zudem viel Zeit gespart werden, indem für einzelne Teilprojekte Ansprechpartner benannt und mit dieser Aufgabe beauftragt werden.
Das Delegieren von Aufgaben entlastet nicht nur den Projektleiter – es ist wichtig, um die bestmögliche Lösung für die Herausforderungen in dem Projekt zu erzielen. Gleichzeitig identifizieren sich Projektmitarbeiter, die mehr Handlungsspielräume haben, stärker mit dem Projekt – und stehen damit auch mehr hinter dem Projektleiter.
Viele Menschen neigen dazu, Aufgaben lieber „schnell selbst“ zu machen, statt sich dafür die Kompetenz anderer zu sichern. Oder aber Mitarbeiter scheuen sich, die Verantwortung zu übernehmen und delegieren Entscheidungen zurück. Häufig liegt es einfach daran, dass wir nicht gelernt haben, Aufgaben loszulassen oder dass wir Angst davor haben, andere mit Aufgaben zu überfordern. Deshalb sollte nie der Bauch entscheiden, sondern jede Entscheidung fachlich fundiert sein.