Die Schritte im kompetenzbasierten Lernen
Schritt 1: Kompetenzprofile als Startpunkt
Wissen Sie, welche Kompetenzen Ihr Unternehmen heute braucht, um erfolgreich zu sein? Und welche in 10 Jahren? Grundlage für kompetenzbasierte Personalentwicklung ist die Ermittlung des Kompetenzbedarfs in Ihrem Unternehmen. Dieser sollte einerseits in Bezug zur aktuellen Situation analysiert werden (operativer Kompetenzbedarf), andererseits langfristig für die Zukunft (strategischer Bedarf).
Eventuell gibt es in Ihrem Unternehmen bereits einen Kompetenzkatalog, der die Basis hierfür bietet. Falls nicht, bieten wir einen Standardkompetenzkatalog, den wir je nach Bedarf auf die individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens anpassen. Auf Grundlage des Kompetenzkataloges werden schließlich die Soll-Kompetenzen Ihres Unternehmens ermittelt.
Anschließend werden damit spezifische Profile für bestimmte Berufsgruppen, Abteilungen oder Tätigkeiten entworfen. Auch hier gibt es Standardprofile, beispielsweise für Projektmanagement-Grundlagen, Projektmanagement Advanced oder Change Management Skills für Führungskräfte. Wichtig ist auch hier, dass diese immer auf Ihr Unternehmen spezifiziert werden können. Des Weiteren hilft innerhalb der Lernplattform Künstliche Intelligenz dabei, Kompetenzprofile anhand von Rollenbeschreibungen zu entwickeln.
Schließlich weisen Sie jedem Ihrer Mitarbeitenden auf der Lernplattform eines oder mehrere Kompetenzprofile zu. Bevor die Mitarbeitenden ins kompetenzbasierte Lernen starten können, müssen den Kompetenzen entsprechende Lerninhalte zugeordnet werden. Wenn Sie aus unserem Kompetenzkatalog oder unseren Profilen wählen, sind bereits passende Lerneinheiten in jeder Teilkompetenz hinterlegt. Falls Sie eigene Kompetenzen anlegen, können Sie diese mit von uns bereitgestellten Lerninhalten befüllen, eigene Lerneinheiten implementieren oder gemeinsam mit uns weitere benötigte Lernmodule entwickeln.
Schritt 2: Herzlich Willkommen auf der Lernplattform!
Nun kann es losgehen mit dem kompetenzbasierten Lernen! Die Mitarbeitenden erhalten ihre Zugangsdaten. Zu Beginn werden die persönlichen Lernpräferenzen abgefragt: Wird das Lernen allein oder mit anderen zusammen bevorzugt? Welches Format ist am ansprechendsten: auditiv, visuell oder eine Kombination? Entsprechend der persönlichen Lernpräferenzen wird die bevorzugte Variante der Lerninhalte angezeigt. Doch die Lernenden können jederzeit wählen, ob sie gerade lieber mit Podcasts, Videos oder Texten arbeiten möchten.
Schritt 3: Kompetenzen sichtbar machen mit 360° Feedback
Ist der Zugang angelegt und die Lernpräferenzen ausgewählt, gelangen die Lernenden auf die Übersichtsseite der kompetenzbasierten Lernplattform. Entsprechend der zugewiesenen Rolle werden ihnen die jeweiligen Kompetenzen angezeigt. Um zu wissen, wie der aktuelle eigene Stand bezüglich dieser Kompetenzen ist, schätzt sich jeder Lernende erst selbst ein. Dies geschieht auf Teilkompetenzebene: Das Ziel jeder Kompetenz ist das selbstorganisierte und kreative Handeln.
Um dies messbar zu machen, werden die Kompetenzen in mehrere Teilkompetenzen konkretisiert. Beispielsweise gehört innerhalb des Profils „Projektmanagement-Grundlagen“ zur Kompetenz „Stakeholdermanagement“ als eine Teilkompetenz „Stakeholder-Identifikation und -Analyse“. Jede Teilkompetenz wird anhand eines Kurztextes beschrieben, der das erwartete Verhalten erklärt. Anhand dieser Erklärung schätzen die Lernenden anhand einer 5-Stufen-Skala selbst ein, in wie weit sie die jeweilige Teilkompetenz bereits beherrschen (siehe Abb. 1).
Zusätzlich zur Selbsteinschätzung wird empfohlen, sich eine oder mehrere Fremdeinschätzung durch einen Kollegen oder die Vorgesetzte geben zu lassen, sodass ein 360°-Feedback entsteht.
Abb. 1: Bildschirmaufnahme Selbsteinschätzung Teilkompetenzen auf novaSkill
Schritt 4: Los geht’s mit dem individuellen Lernpfad
Durch das 360°-Feedback sehen die Lernenden im Überblick, an welchen Stellen sie sich weiterentwickeln sollten oder wo sie vielleicht bereits höhere Kompetenzen aufweisen als von ihnen gefordert. Jeder Lernende wählt individuell aus, in welcher Kompetenz er mit dem Lernen beginnen will. Anhand der Einschätzung erhalten die Lernenden für jede Teilkompetenz die für ihren aktuellen Lernstand empfohlenen Lerninhalte. Darüber hinaus können sie, sofern gewünscht, optionale Lerneinheiten nutzen.
Schritt 5: Vom Input zum Impact
Nun beginnt die Phase des Lernens und Anwendens und damit die Kompetenzentwicklung. Je nach aktuellem Kompetenzstand beginnt der Lernpfad auf unterschiedlichen Stufen. Wenn beispielsweise für einen Lernenden zur Teilkompetenz „Stakeholder-Identifikation und -Analyse“ keine bis wenig Berührungspunkte gegeben waren, könnte ein Lernpfad folgendermaßen aussehen:
- Zu Beginn lernt der Mitarbeitende anhand von digitalen Lerneinheiten in Form von Videos, Audios oder Handouts – je nach zuvor angegebener Präferenz – und eignet sich die Grundlagen der Thematik an (siehe Abb. 2).
- Durch das Abschließen der Lerninhalte gelangt der Lernende zu einer Lernkontrolle in Form eines Quiz, durch welches überprüft wird, ob ein grundlegendes Verständnis vorhanden ist.
- Nach erfolgreichem Abschluss werden weiterführende Lerninhalte freigeschaltet. Dies können beispielsweise Übungen, Simulationen, Planspiele, Trainings oder Coachings sein, um verstärkt in die Anwendung zu gehen und Sicherheit im Handeln in Bezug auf die spezifische Kompetenz zu erlangen.
Schritt 6: Wie haben sich die Kompetenzen entwickelt?
Alle Lerninhalte und -formate zahlen auf die Kompetenz ein. Letzten Endes sind Kompetenzen jedoch handlungsorientiert und im Vordergrund steht der selbstorganisierte Umgang mit komplexen Situationen. Aus diesem Grund kann die Kompetenzentwicklung nicht durch einen Test überprüft werden, sondern nur durch die Beobachtung des gezeigten Verhaltens.
Dies findet meist durch eine erneute Selbst- und Fremdeinschätzung statt – nach einem von Ihrem Unternehmen vorgegebenen Zeitraum, wobei unsere Empfehlung drei Monate sind. In der Zwischenzeit haben die Lernenden Gelegenheiten, um entsprechenden Situationen zu begegnen, in denen sie das neu Erlernte anwenden und festigen sowie Sicherheit im Handeln erlangen können. Schritt für Schritt entwickeln die Lernende so ihre Kompetenzen weiter. Und Schritt für Schritt wachsen dadurch auch die Kompetenzen Ihres Unternehmens!