Was genau ist Microlearning und wie funktionieren Learning Nuggets?
Microlearning bezeichnet eine didaktische Methode, bei der Lerninhalte in kleinen, gut verdaulichen Einheiten – sog. Learning Nuggets – aufbereitet werden. Diese Nuggets dauern oft nur wenige Minuten und konzentrieren sich jeweils auf ein klar umrissenes Lernziel. Die Inhalte können in Form von Videos, interaktiven Quizzen, Infografiken oder kurzen Texten gestaltet sein und lassen sich ideal in den hektischen Arbeitsalltag integrieren (Hug, 2005; Kapp & Defelice, 2019).
Der Vorteil von Microlearning liegt darin, dass es sich am natürlichen Informationsverarbeitungsprozess des menschlichen Gehirns orientiert: Statt kognitiver Überforderung durch lange Lerneinheiten wird Wissen gezielt „in kleinen Häppchen“ vermittelt – ähnlich wie kleine Snacks statt eines üppigen Buffets. Dadurch wird Überforderung vermieden und das Gelernte lässt sich besser im Arbeitsalltag anwenden (Hug, 2005).
Der Bildungsforscher Theo Hug (2005) beschreibt Microlearning als eine „zeitgemäße Antwort auf beschleunigte Kommunikationsverhältnisse und reduzierte Aufmerksamkeitsphasen“. Zudem wird Microlearning oft digital unterstützt. Lernplattformen, Apps oder firmeninterne Wissensdatenbanken ermöglichen orts- und zeitunabhängiges Lernen. So können kurze Lerneinheiten beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit oder zwischen Meetings absolviert werden (Bersin, 2017).
Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist der Einsatz von Learning Analytics. Dabei werden Daten genutzt, um die Effektivität von Lerninhalten kontinuierlich zu messen und zu verbessern.